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Düsseldorf

Oberbürgermeisterwahl Düsseldorf: So will Ulf Montanus (FDP) Stadt ändern


Serie: Düsseldorfer OB-Kandidaten im Check
Ulf Montanus: "Die Oper ist ein Leuchtturmprojekt"

Von t-online, gaa

Aktualisiert am 01.09.2025Lesedauer: 4 Min.
Ulf Montanus: Der Ratsherr tritt für die FDP an.Vergrößern des Bildes
Ulf Montanus: Der Ratsherr tritt für die FDP an. (Quelle: Michael Gstettenbauer/imago-images-bilder)
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Am 14. September findet in Düsseldorf die Oberbürgermeisterwahl statt. t-online stellt die Kandidaten vor. Dieses Mal: Ulf Montanus (FDP).

Ulf Montanus ist Schauspieler und Mitglied des Stadtrats. Er will bei der Kommunalwahl für die FDP das Amt des Oberbürgermeisters übernehmen und beantwortete für t-online sieben Fragen.

Wann und warum haben Sie sich dazu entschieden, Oberbürgermeister werden zu wollen?

Schon im Januar 2024 entschloss ich mich endgültig dazu, OB in Düsseldorf werden zu wollen. Bestärkt wurde ich durch viele Parteikolleginnen und Parteikollegen, die sich eine Kandidatur von mir gut vorstellen konnten. Es war mir als Ratsherr schon seit einiger Zeit ein Dorn im Auge, dass oftmals mit stark ideologischer Brille Entscheidungen in der Stadt getroffen wurden, die in meinen Augen nicht mehr viel mit Vernunft zu tun hatten.

Der Oberbürgermeister erwies sich leider auch nicht als verlässlich, was seine anfänglichen Aussagen und Wahlversprechen anbelangte. Einige Bürgerinitiativen, etwa die Initiative Düsseldorfer Gaslicht, fühlten sich nicht mehr ernst genommen, obwohl nach vielen Jahren und langen Gesprächen Kompromisse gefunden waren, die dann einfach keine Rolle mehr spielten. Oftmals werden gute Maßnahmen erst jetzt im Wahlkampf angekündigt, obwohl man seit fünf Jahren die Geschicke dieser Stadt lenkt.

Welche drei Dinge laufen gut in Düsseldorf?

Gut in Düsseldorf läuft das kostenfreie Angebot "Sport im Park", das ich weiterführen und ausbauen würde. Als stellvertretender Vorsitzender des Freundeskreises Wildpark kann ich auch den Wildpark hervorheben, der ebenfalls ein kostenfreies Erlebnis für jeden Besucher ist. Des Weiteren könnte man als dritten positiven Punkt Kult-Feste, wie den Japan-Tag, die Rheinkirmes mit dem Schützenwesen, Karneval mit seinen Vereinen und das Frankreichfest benennen.

Was mögen Sie an Düsseldorf nicht?

Leider gibt es einiges, was ich in Düsseldorf im Augenblick nicht so mag und was man dringend verbessern muss. Es ist nicht gut um die Stadtsauberkeit bestellt, da man überall Müll auf den Straßen und Wegen findet. Schmierereien an Wänden gilt es auch frühzeitiger zu entfernen. Dies ergibt auch ein unangenehmes Sicherheitsgefühl, weil leider auch die Hemmschwelle für Straftaten und Störungen jeder Art in einem solchen Umfeld geringer zu sein scheint.

Das Baustellenmanagement scheint gar nicht vorhanden zu sein und das Stadtbild ist durch falsche, beschädigte oder unterbrochene Pflasterungen, Spontangrün auf den Bürgersteigen und provisorische Geländer und Abzäunungen auch nicht zum Besten bestellt. Fehlendes Sicherheitsgefühl, fehlende bezahlbare Wohnungen, zu wenig Kindertagesstätten, zu wenig Plätze, unnötige Verengungen von Straßen, marode Brücken und Kulturhäuser und manche zu wenig begrünten Straßen und Plätze mag ich an Düsseldorf ebenfalls nicht.

Wenn Sie eine Sache sofort und ohne Beschlüsse durchsetzen könnten, welche wäre das?

Das Ganze auf eine Sache zu beschränken, ist zwar schwierig, aber ich würde dafür sorgen, dass ganz schnell die maroden Brücken ersetzt werden und neue bezahlbare Wohnungen entstehen.

Düsseldorf ist zuletzt Deutschlands Stauhauptstadt geworden: Was muss sich in der Verkehrspolitik, auch mit Blick auf den Radverkehr, ändern?

Düsseldorf darf nicht Deutschlands Stauhauptstadt bleiben. Daher muss es ein Baustellenmanagement geben, ein besseres "Park and Ride"-System mit einer höheren Taktung des öffentlichen Personennahverkehrs, ein intelligentes KI-gesteuertes Ampelsystem und – wo es möglich ist – mehr Kreisverkehre, um Ampelstaus zu verhindern.

Außerdem sollte es keine Verengung der Fahrspuren durch übergroße Radfahrstreifen geben. Wo es möglich ist, bin ich für durch Buschwerk geschützte Radfahrstreifen (Beispiel Niederlande) und separate Fahrstreifen sowie für Parallelstraßennutzung für den Radverkehr zu den großen Kfz-Hauptverkehrsstraßen und Bürgersteige bei denen Fußgänger geschützt vor Fahrradfahrern und Rollerfahrern gehen können. Mehr Rücksichtnahme und ein Miteinander täten der Verkehrspolitik in Düsseldorf gut.

Wie wird das Wohnen in Düsseldorf wieder bezahlbar?

Um das Wohnen in Düsseldorf wieder bezahlbarer zu machen, sollte man eine Start-up-Initiative für Wohnungsbaugenossenschaften gründen, die man mit städtischer Expertise bei Planung und Finanzierung unterstützt. Aufstockungen von Gebäuden (Zeilenbau) und Umbau von freigegebenen leer stehenden Bürogebäuden zu Wohnungen können ebenfalls neuen bezahlbaren Wohnraum schaffen.

Genehmigungsverfahren müssen – durch konsequente Digitalisierung und klare Ansprechpartner in der Verwaltung auf maximal zwei Monate befristet – beschleunigt werden. Nachverdichtung bei bereits versiegelten Flächen sollte genutzt werden und die Entwicklung vielfältiger Wohnformen – wie kleine Einheiten, gemeinschaftliches Wohnen und inklusive Angebote – sollte gefördert werden.

Wie ist Ihr Standpunkt zur Oper? Warum braucht Düsseldorf dieses Milliardenprojekt, oder wäre das Geld woanders besser angelegt?

Die Oper ist ein Leuchtturmprojekt für Düsseldorf. Sie sollte ein Highlight werden und auch junge Menschen anziehen und begeistern. In der Oper wird auch eine Musikbibliothek und die Clara-Schumann-Musikschule ihre Heimat finden. Die Stadt braucht dieses Projekt, da Düsseldorf Kulturhauptstadt ist und viele Wirtschaftsunternehmen sich auch hier angesiedelt haben, weil Düsseldorf kulturell etwas für sie zu bieten hat.

Die Oper ist also ebenfalls ein Wirtschaftsfaktor und wird auch das touristische Angebot Düsseldorfs bereichern. Da die Oper auch tagsüber geöffnet sein wird und ein Café beherbergen wird, kann man davon ausgehen, dass sie dem Stadtteil, dem Wehrhahn und der Schadowstraße neue Belebung geben wird. Grundsätzlich gehe ich nicht davon aus, dass wegen der Oper andere notwendige Projekte nicht ihre Mittel bekommen werden und möchte daher nicht das Eine gegen das Andere ausspielen.

Hinweis der Redaktion: t-online hat alle Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl angefragt. Kandidaten, die auf die Anfrage nicht reagiert haben, werden nicht berücksichtigt. Alle Kandidaten erhielten dieselben Fragen.

Verwendete Quellen
  • Anfrage an Ulf Montanus
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