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Düsseldorf

Oberbürgermeisterwahl Düsseldorf: Das will Clara Gerlach (Grüne) erreichen


Serie: Düsseldorfer OB-Kandidaten im Check
Clara Gerlach: "Flächen den Immobilienspekulanten abnehmen"

Von t-online, gaa

04.09.2025Lesedauer: 3 Min.
Clara Gerlach: Die Bürgermeisterin will nun erste grüne Oberbürgermeisterin Düsseldorfs werden.Vergrößern des Bildes
Clara Gerlach: Die Bürgermeisterin will nun erste grüne Oberbürgermeisterin Düsseldorfs werden. (Quelle: Maximilian Mann/Grüne)
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Am 14. September findet in Düsseldorf die Oberbürgermeisterwahl statt. t-online stellt die Kandidaten vor. Diesmal: Clara Gerlach (Grüne).

Clara Gerlach ist Lehrerin, Bürgermeisterin der Stadt Düsseldorf und Ratsmitglied. Sie tritt bei der Kommunalwahl für die Grünen an und will nun Oberbürgermeisterin werden. Für t-online beantwortete sie sieben Fragen.

Wann und warum haben Sie sich dazu entschieden, Oberbürgermeisterin werden zu wollen?

Im Jahr 2004, als ich neu im Stadtrat war, habe ich schon gesagt: Oberbürgermeisterin ist das spannendste Amt, das ich mir vorstellen kann. Damals war es völlig illusorisch. Jetzt sind wir Grüne seit zehn Jahren Teil der Mehrheit im Stadtrat und ich bin seit fünf Jahren ehrenamtliche Bürgermeisterin. In dieser Zeit ist mir noch deutlicher geworden: Die Oberbürgermeisterin ist das wichtigste Amt und wir Grünen und ich persönlich können das.

Welche drei Dinge laufen gut in Düsseldorf?

Erstens: Düsseldorf ist international und weltoffen. Wir stehen für eine gelebte Integration von Neu-Düsseldorfer*innen und verteidigen das auch gegen rechte Hetze. Zweitens: Düsseldorf saniert und baut Schulen. Wir haben vor zehn Jahren ein bundesweit einzigartiges Schulbauprogramm gestartet. Drittens: Düsseldorf hält zusammen: Gerade in Krisensituationen helfen sich die Menschen in den Vierteln und in der Stadtgesellschaft insgesamt.

Was mögen Sie an Düsseldorf nicht?

Unsere Stadt ist lebens- und liebenswert. Wir können von anderen aber auch noch lernen und besser werden: Paris hat mir gezeigt, wie in einer Metropole in Rekordtempo mehr Platz für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen geschaffen werden kann. In Antwerpen habe ich erlebt, wie kreative Begrünung Schatten spenden kann und die Stadt trotz Hitze lebenswert bleibt. Und Wien beweist, wie wichtig kommunale und soziale Akteure*innen am Wohnungsmarkt sind.

Wenn Sie eine Sache sofort und ohne Beschlüsse durchsetzen könnten, welche wäre das?

Bezahlbare Wohnungen auf der ehemaligen Glashütte bauen und den anderen großen Bauflächen unserer Stadt. Ich würde den Immobilienspekulanten die Flächen abnehmen gegen eine angemessene Entschädigung und sie gemeinsam mit Genossenschaften und anderen in bezahlbare, lebendige neue Viertel verwandeln. Eigentum verpflichtet. Wer Bauflächen trotz Wohnungsmangel seit Jahren und Jahrzehnten liegen lässt, muss sie abgeben – das will ich auch mit allen vorhandenen Instrumenten erreichen.

Düsseldorf ist zuletzt Deutschlands Stauhauptstadt geworden: Was muss sich in der Verkehrspolitik, auch mit Blick auf den Radverkehr, ändern?

Der Schlüssel für weniger Stau sind sichere Wege für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen, eine bessere Rheinbahn und flexible Sharing-Angebote. Dann steigen mehr Menschen gerne um, sodass auf den Straßen wieder Platz für alle ist, die aufs Auto angewiesen sind. Der Ausbau des Radverkehrs war den Oberbürgermeistern von SPD und CDU höchstens in Sonntagsreden wichtig. Mit mir bekommt er auch in der Umsetzung die nötige Priorität und eine effizientere und agilere Struktur.

Wie wird das Wohnen in Düsseldorf wieder bezahlbar?

Mit mir als Oberbürgermeisterin wird die Stadt wirklich aktiv: für Mieter*innen – gegen Spekulanten, zum Beispiel mit Beratungsstellen und einer stärkeren Wohnungsaufsicht. Ich will Profitjäger am Wohnungsmarkt stoppen und den Einfluss von Stadt, Genossenschaften und anderen gemeinwohlorientierten Partner*innen massiv ausbauen. Wir müssen alle baurechtlichen Instrumente nutzen, die wir als Stadt haben, die von den bisherigen Oberbürgermeistern aber viel zu zögerlich eingesetzt wurden.

Wie ist Ihr Standpunkt zur Oper? Warum braucht Düsseldorf dieses Milliardenprojekt, oder wäre das Geld woanders besser angelegt?

Der Neubau des Opernhauses zusammen mit der Clara-Schumann-Musikschule und der Musikbibliothek ist ein spannendes Projekt. Aber die Frage der Kosten und der Auswirkungen auf andere Bereiche der Stadt ist völlig offen. Als Oberbürgermeisterin werde ich transparent machen, wie teuer ein Neubau würde und wie die Kosten in unsere Investitionsplanung der nächsten Jahrzehnte passen würden. Dann können wir Chancen und Risiken gegenüberstellen und auf dieser Basis sollten die Düsseldorfer*innen in einem Bürger*innenentscheid entscheiden.

Hinweis der Redaktion: t-online hat alle Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl angefragt. Kandidaten, die auf die Anfrage nicht reagiert haben, werden nicht berücksichtigt. Alle Kandidaten erhielten dieselben Fragen.

Verwendete Quellen
  • Anfrage bei Clara Gerlach
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