Serie: Düsseldorfer OB-Kandidaten im Check Stephan Keller: "Unser Schulbauprogramm ist einzigartig"

Am 14. September findet in Düsseldorf die Oberbürgermeisterwahl statt. t-online stellt die Kandidaten vor. Diesmal: Stephan Keller (CDU).
Stephan Keller setzte sich vor fünf Jahren in der Stichwahl gegen Thomas Geisel (SPD) durch und ist seitdem Düsseldorfs Oberbürgermeister. Nun tritt er bei der Kommunalwahl erneut für die CDU an und beantwortete für t-online sieben Fragen.
Wann und warum haben Sie sich dazu entschieden, erneut Oberbürgermeister werden zu wollen?
Das Amt macht mir große Freude, daher habe ich mich bereits im März 2024 für eine erneute Kandidatur entschieden. Es gibt keine schönere Aufgabe, als Düsseldorf weiter kraftvoll zu gestalten – mit Empathie und Herzblut für die Menschen und unsere Stadt.
Welche drei Dinge laufen gut in Düsseldorf?
Unser Schulbauprogramm ist einzigartig. Jeder zweite Euro, den wir investieren, fließt in den Bau und die Modernisierung unserer Schulen. Auch bei der Wohnungsbauoffensive sehen wir erste Erfolge: Unter anderem haben wir im Jahr 2024 die öffentliche Förderung für 769 Wohnungen erhalten – der beste Wert im Regierungsbezirk. Besonders beeindruckend aber: Düsseldorf steht für Weltoffenheit und Miteinander. Hier wird bürgerschaftliches Engagement großgeschrieben und die Stadtgesellschaft steht füreinander ein.
Was mögen Sie an Düsseldorf nicht?
Ein etwas mediterraneres Klima – besonders am Rosenmontag – wäre schön... Was mich aber wirklich wütend macht, sind Menschen, die absichtlich ihren Müll neben den Container schmeißen. Deshalb setzen wir nun konsequent nicht nur auf häufigere Leerungen der Behälter, sondern auch auf Mülldetektive und hohe Bußgelder. Seit fünf Jahren tun wir – zu Recht – jedes Jahr mehr für die Sauberkeit, aber wir müssen auch alle daran mitwirken, unsere Stadt sauber zu halten.
Wenn Sie eine Sache sofort und ohne Beschlüsse durchsetzen könnten, welche wäre das?
Beschlüsse sind Teil des demokratischen Prozesses und daher etwas Gutes. Wenn dann wünsche ich mir manchmal eher, wir hätten unendliche finanzielle Mittel und personelle Ressourcen zur Verfügung, um alles gleich selbst und sofort erledigen zu können.
Düsseldorf ist zuletzt Deutschlands Stauhauptstadt geworden: Was muss sich in der Verkehrspolitik, auch mit Blick auf den Radverkehr, ändern?
Mein Ziel ist eine gerechte Verkehrspolitik, die auf Vernetzung, Technologie und Praxisnähe setzt. Pragmatisch, nicht ideologisch. Ob zu Fuß auf sicheren Wegen, mit dem Rad auf Radleitrouten und Fahrradstraßen, mit dem Auto auf sanierten Straßen mit intelligenter Verkehrsführung und digitalem Baustellenmanagement oder mit dem ÖPNV mit der Verlängerung der U81 und der Umsetzung der zweiten Stufe des Rheintakts. Und ich setze mich für ein modernes Kernstraßennetz ein, um zentrale Achsen zu stärken.
Wie wird das Wohnen in Düsseldorf wieder bezahlbar?
Im Sommer 2023 habe ich die Wohnungsbauoffensive ins Leben gerufen: 8.000 neue Wohnungen, davon 4.000 auf städtischen Flächen. Auch durch die Stärkung der Städtischen Wohnungsgesellschaft. Das städtische Impulsprogramm sorgt mit zinslosen Krediten für zusätzliche Impulse. Plan- und Genehmigungsverfahren müssen weiter beschleunigt werden. Gleichzeitig schützen wir bestehenden Wohnraum gegen Zweckentfremdung, Leerstand und Verdrängung. Für eine Stadt, die allen ein Zuhause bietet.
Wie ist Ihr Standpunkt zur Oper? Warum braucht Düsseldorf dieses Milliardenprojekt, oder wäre das Geld woanders besser angelegt?
Der Neubau der Oper am Rhein ist mehr als ein Opernhaus: Mit Musikbibliothek und Clara- Schumann-Musikschule entsteht ein offener Kultur- und Bildungsort im Herzen Düsseldorfs. Das Konzept wurde von der Kulturstiftung des Bundes prämiert. Wir schaffen einen Ort für alle, der Begegnung und Teilhabe ermöglicht – und investieren dabei weiterhin auf Rekordniveau in Schulen und Infrastruktur. Die Oper ergänzt unser Zukunftspaket für Düsseldorf.
Hinweis der Redaktion: t-online hat alle Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl angefragt. Kandidaten, die auf die Anfrage nicht reagiert haben, werden nicht berücksichtigt. Alle Kandidaten erhielten dieselben Fragen.
- Anfrage bei Stephan Keller