Oberlandesgericht Fünf Jahre Haft für früheren IS-Anhänger in Düsseldorf

Ein 49-jähriger Syrer ist in Düsseldorf wegen IS-Mitgliedschaft verurteilt. Die Strafe ist noch nicht rechtskräftig.
Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat einen 49-jährigen Syrer zu fünf Jahren Haft verurteilt. Der Mann war Mitglied der Terrormiliz "Islamischer Staat" und soll an Kriegsverbrechen beteiligt gewesen sein. Er lebte bis zu seiner Festnahme in Moers.
Der Angeklagte habe sich dem IS angeschlossen, nachdem die Organisation 2014 seinen Heimatort in Syrien erobert hatte. Bis 2016 soll er Immobilien für den IS ausgekundschaftet und bei der Beschlagnahmung von Häusern geholfen haben. Zudem habe er andere IS-Mitglieder logistisch unterstützt. Von weiteren Anklagepunkten, wie der Beihilfe zum Völkermord, sei er freigesprochen worden, da diese nicht belegt werden konnten.
Revision eingelegt – Urteil noch nicht rechtskräftig
Das Gericht berücksichtigte, dass der 49-Jährige sich bereits vor zehn Jahren vom IS gelöst habe. Im Oktober 2021 sei er als Flüchtling über die Türkei und die Balkanroute nach Deutschland gekommen. Die Bundesanwaltschaft hatte sieben Jahre Haft gefordert, während die Verteidigung eine Bewährungsstrafe beantragte.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, da sowohl der Angeklagte als auch der Generalbundesanwalt Revision beim Bundesgerichtshof einlegen können. Der Prozess begann Mitte März.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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